Traumatherapie, Traumabewältigung, Trauma behandeln (© Photographee.eu / stock.adobe.com)

Traumatherapie – Trauma behandeln ► Wege der Traumabewältigung

Methoden der Traumatherapie / Traumabewältigung im Überblick

Ein Trauma ist in der Psychologie eine seelische Verletzung. Durch ein schlimmes Erlebnis wird das psychische Gleichgewicht eines Menschen gestört. Traumatische Ereignisse sind vor allem Naturkatastrophen, Kriege, körperliche oder psychische Gewalt, schwere Unfälle, schwerwiegende Krankheiten oder Todesfälle. Unter Typ-I-Traumata versteht man einmalige traumatische Vorkommnisse, unter Typ-II-Traumata hingegen mehrere aufeinanderfolgende oder anhaltende schlimme Erfahrungen.

Psychische Störungen können die Folge eines Traumas sein. Unterschiedliche Traumafolgestörungen sind bekannt, und erfordern unterschiedliche Verfahren in der Traumabewältigung:

  • Akute Belastungsreaktion: eine Reaktion auf eine schwere Belastung, die einige Stunden oder Tage dauert und dann vorbei ist
  • Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS): eine verzögerte, anhaltende Reaktion auf ein traumatisches Ereignis, die mit ständigen Erinnerungen an das Erlebte einhergeht (siehe Übersichtsartikel zum Thema Posttraumatische Störung)
  • Anpassungsstörung: ein Zustand subjektiver Bedrängnis und emotionaler Beeinträchtigung, der alltägliche Verrichtungen behindert (siehe Übersichtsartikel zum Thema Anpassungsstörung)

Depressionen und Angststörungen belasten den traumatisierten Menschen oft zusätzlich. Der Missbrauch von Substanzen wie Alkohol, Drogen oder Medikamente kann aus dem Versuch heraus entstehen, die Traumasymptome unter Kontrolle bringen zu wollen.

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Trauma Symptome und Folgestörungen

Traumata und Traumafolgestörungen können zu folgenden Symptomen führen:

  • Schockzustand
  • Amnesie: Vergessen bestimmter Dinge in Zusammenhang mit der Traumatisierung
  • ständiges Erinnern an das traumatische Ereignis
  • Flashbacks (durch einen bestimmten Reiz ausgelöstes Wiedererleben des Ereignisses)
  • Albträume, die einen Zusammenhang zum Ereignis haben
  • Schlafstörungen
  • Angst, dass das Ereignis wiederkehrt
  • Vermeidung von allem, was ans Ereignis erinnern könnte
  • Reizbarkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • eingeschränkte Emotionen
  • wenig Interesse an wichtigen Aktivitäten
  • Beziehungsprobleme
  • erhöhte Wachsamkeit
  • Schreckhaftigkeit
  • Stressreaktion bei der Konfrontation mit dem Ereignis
  • Persönlichkeitsveränderung
  • wiederkehrende Panik Attacken, gern auch nachts

Um diesen Problemen vorzubeugen oder sie zu behandeln, wurden verschiedene Traumatherapien und Verfahren der Traumabehandlung entwickelt. Bei einer Traumabehandlung hat der Betroffene die Möglichkeit, sich in einem geschützten Rahmen mit seinen Erinnerungen auseinanderzusetzen, sie zu verarbeiten und sein Verhalten zu verändern. Durch eine Behandlung sollen sich die Traumasymptome verringern oder verschwinden und der Betroffene sollte wieder ein konstruktives Leben führen können. Im Folgenden werden die bekanntesten Methoden vorgestellt.

Selbsthilfe bei Traumafolgestörungen?!

Wie weit Trauma Selbsthilfe möglich ist, hängt stark von der Persönlichkeit des Betroffenen und von der Art des Traumas ab. Direkt nach dem schlimmen Ereignis sollte sich die traumatisierte Person in Sicherheit bringen und ausruhen. Auf keinen Fall sollte sie herumrennen. Sie braucht die verbleibende Kraft, um sich zu erholen.

In den Tagen danach tut der Traumatisierte am besten das, was ihm auch sonst zur Beruhigung dient. Er kann schlafen, spazieren gehen, lesen, die Wohnung aufräumen oder Entspannungsübungen machen. Es soll eine vertraute Tätigkeit sein, die den Betroffenen ablenkt. Sein Gehirn darf nicht noch mehr neue Informationen erhalten, denn es ist durchs Trauma bereits sehr gefordert. Wichtig ist auch, den Tagesablauf beizubehalten. Routine gibt Sicherheit. Deshalb kann der gewohnten Arbeit nachgegangen werden, wenn dies möglich ist.

Hilfreich ist es, über das Erlebte zu reden. Die traumatisierte Person soll dies jedoch nur dann tun, wenn sie das Bedürfnis dazu hat, und nur das erzählen, was sie möchte. Am besten sucht sie sich dazu eine oder einige wenige vertraute Personen, die sich die Zeit zum Zuhören auch wirklich nehmen. Dies geschieht am besten zu ganz bestimmten Zeiten. Die Traumaprobleme können sich verschlimmern, wenn pausenlos darüber gesprochen wird. Dadurch verselbstständigen sich die Erinnerungen und das Ereignis wird ständig wiedererlebt.

Quellen:

Krisenintervention

Bei der Krisenintervention geht es um die unmittelbare psychosoziale Versorgung der traumatisierten Person. Diese soll so schnell wie möglich wieder ins soziale und alltägliche Leben integriert werden. Dafür sind bei Katastrophen geschulte Leute vor Ort; bei solchen Katastrophen ist klar, dass einige der Anwesenden im psychologisch-medizinischen Sinne traumatisiert sein werden. Kriseninterventionshelfer klären die Opfer über zu erwartende Symptome auf und weisen sie darauf hin, dass solche Anzeichen ganz normal sind und Gefühle wie Angst, Wut und Frustration erlebt werden dürfen. Die Betroffenen bekommen die Möglichkeit, als erster Baustein der Traumabewältigung über ihre Gefühle und Reaktionen auf das traumatische Erlebnis zu sprechen, wenn sie das Bedürfnis haben. Das Fachpersonal macht eine kurze Schulung in Selbsthilfe und Stressmanagement und hilft den Opfern, qualifizierte Hilfe zu finden. Die Krisenintervention wird von den meisten Opfern als hilfreich empfunden, wenn sie frisch traumatisiert sind.

Soldat nach Einsatz traumatisiert - Krisenintervention, PTBS Psychotherapie (© Photographee.eu / stock.adobe.com)
Soldat nach Einsatz traumatisiert – Krisenintervention, PTBS Psychotherapie (© Photographee.eu / stock.adobe.com)

Debriefing nach Traumatisierung?

Debriefing ist eine spezielle Form der Krisenintervention und gilt heute als problematische Methode. Es ist ein Verfahren, das für Gruppen entwickelt wurde. Debriefing findet meist direkt nach der Traumatisierung statt und wird oft von Laien durchgeführt. Jeder Einzelne wird dazu angehalten, über seine Gedanken und Gefühle während der Traumatisierung immer wieder ausführlich zu berichten, bis seine Erregung abnimmt. In der Psychologie geht man jedoch davon aus, dass viele Betroffene direkt nach dem Ereignis noch nicht so weit sind, um darüber zu sprechen. Dies sollten sie dann tun, wenn sie wirklich das Bedürfnis dazu haben, und nur mit einer Person, der sie vertrauen. Verschiedene Studien zeigen, dass Debriefing das Risiko für eine spätere PTBS erhöhen kann.


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Psychoanalytische Ansätze

Bei der Traumabehandlung in der Psychoanalyse geht es vor allem um die unbewusste Wirkung der Traumatisierung auf das Leben des Betroffenen (siehe auch Psychoanalyse Therapie). Psychoanalytiker gehen davon aus, dass besonders schlimme Erfahrungen aus der Kindheit im Unbewussten weiterwirken und von dort aus psychische oder körperliche Störungen hervorrufen können. Diese unbewussten Prozesse sollen aufgedeckt werden. Das geschieht über Methoden wie Traumanalyse, Freie Assoziation und Übertragung (vgl. Übertragungs-fokussierte Therapie). Durch Träume oder das Erzählen von allem, was einem gerade durch den Kopf geht, sollen unbewusste Inhalte bewusst gemacht werden. Der Patient überträgt eigene Erfahrungen mit früheren Bezugspersonen auf den Therapeuten. Diese Verhaltensmuster werden analysiert. Es gibt keine wissenschaftlichen Studien, welche die Wirkung der Psychoanalyse eindeutig bestätigen.

Kognitive Verhaltenstherapie

Die kognitive Verhaltenstherapie will Denk- und Verhaltensmuster ändern, welche durch die Traumatisierung entstanden sind und sich aufs Leben des Betroffenen ungünstig auswirken. Auch sollen die Auslöser für die ständig wiederkehrenden Erinnerungen und Flashbacks identifiziert und aufgelöst werden. Der Therapeut erarbeitet zusammen mit dem traumatisierten Patienten ein Störungsmodell und entsprechend legen beide zusammen die Therapieziele fest. Zwischen den Sitzungen macht der Betroffene die vom Therapeuten gelernten Übungen (vgl. auch Gesprächspsychotherapien und Verhaltenstherapien).

Im Vordergrund steht bei der Kognitiven Verhaltenstherapie zum einen die kognitive Umstrukturierung. Hier werden verzerrte Gedanken und ungünstige Denkmuster identifiziert und der Patient lernt, wichtige Grundannahmen in Bezug aufs Trauma zu ändern. Dies geschieht durch Hinterfragen der eigenen Gedanken und durch Vorstellungsübungen. Zum anderen ist die Konfrontation von großer Bedeutung (siehe Konfrontationstherapie). Der Patient muss sich bewusst an die belastenden Ereignisse erinnern und dabei seine Gefühle beschreiben. Dies wird so oft wiederholt, bis die Anspannung nachlässt. Dafür muss der Patient jedoch ausreichend stabil sein. Zur Kognitiven Verhaltenstherapie gibt es viele Studien, die auch eine Wirkung in Bezug auf eine Posttraumatische Belastungsstörung belegen.

Quellen:

EMDR zur Auflösung einer Traumatisierung

Die Augenbewegungsdesensibilisierung (eye movement desensitization and reprocessing, kurz EMDR Therapie) ist eine Konfrontationsbehandlung, die im Rahmen verschiedener Psychotherapien angewandt wird. Das Verfahren kann die Befindlichkeit von Menschen mit einer Traumafolgestörung oft in wenigen Sitzungen verbessern. Bei EMDR soll sich der Patient alle Bilder, Gefühle und Wahrnehmungen vorstellen, die während des traumatischen Erlebnisses auftraten. Gleichzeitig muss er mit den Augen den horizontalen Handbewegungen des Therapeuten folgen. Den Kopf hält er dabei still. Dadurch tritt eine Entlastung ein, die am Schluss mit positiven Bildern verankert wird.

Wie genau EMDR wirkt, ist noch unklar. Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass die Augenbewegungen die Kommunikation zwischen den beiden Großhirnhälften stimulieren und Blockaden auflösen, welche durch die Reizüberflutung während des Traumas entstanden sind. Ein Beispielvideo zur EMDR gibt es von EMDRIA Deutschland.

Quellen:

Gestalttherapie

In der Gestalttherapie werden Körper, Geist und Seele als eine Einheit betrachtet. Diese beeinflussen sich gegenseitig. Zusätzlich spielt das soziale Umfeld des Betroffenen eine große Rolle. Aus Sicht eines Gestalttherapeuten ist die Posttraumatische Belastungsstörung eine unvollendete Aufgabe im Leben des traumatisierten Patienten. Der Betroffene konnte sich nicht von der traumatischen Erfahrung lösen und diese nicht verarbeiten und in sein Leben integrieren.

Zu Beginn der Behandlung soll der Patient lernen, sich vom Trauma zu distanzieren. Danach darf er seine Emotionen herauslassen. Dadurch entsteht eine gewisse Leere. Der Betroffene kann diese nur füllen, indem er sich mit dem traumatischen Ereignis auseinandersetzt. Zuletzt soll der Patient lernen, neue Aspekte seines Selbst zuzulassen. Für den Gestalttherapeuten hat er so einen Gewinn aus dem Trauma, da er neue Seiten und Fähigkeiten von sich selbst kennenlernt (vgl. jedoch Angst vor Neuem).

In der Gestalttherapie werden Techniken wie Fantasieübungen, Dialog, kreative Betonung der Körpersprache, Psychodrama (schauspielerische Darstellung der Konflikte) und Exposition verwendet. Dadurch fällt es dem Patienten leichter, sich mit dem schlimmen Erlebnis auseinanderzusetzen. Wenn er nicht darüber sprechen kann, hat er die Möglichkeit, das Ereignis oder seine Gedanken und Gefühle, nonverbal darzustellen.

Quellen:

Somatic Experiencing:

Dies ist eine körperorientierte Methode, bei der nicht unbedingt mit Erinnerungen gearbeitet werden muss. Im Vordergrund stehen Gespräche und Übungen zur Körperwahrnehmung, bei denen der Patient selbst die Kontrolle über sein Erleben und Empfinden hat. Das Somatic Experiencing ist darauf ausgerichtet, Selbstheilungsprozesse im Körper zu aktivieren. Der Körper soll aus seiner Erstarrung geholt werden, in die er durch das Trauma gelangt ist.

Quellen:

Psychodynamische imaginative Therapie:

Hier geht es vor allem und die Lösung von innerpsychischen Konflikten. Die Betroffenen sollen Vorstellungsbilder entwickeln, durch die sie die Traumasymptome besser kontrollieren können. Dies gibt ihnen psychische Stabilität, denn sie haben Flashbacks und traumatische Bilder in der Hand und werden nicht einfach von ihnen überflutet. Durch imaginative Verfahren sollen tiefere Persönlichkeitsschichten erreicht und dadurch eine tief greifende Verarbeitung der Symptome erlangt werden (vgl. Psychodynamik).

Quellen:

Hypnose als Mittel zur Traumabewältigung:

Ob eine Hypnosetherapie hilfreich ist, hängt von der Art des Traumas und von der Bereitschaft des Patienten, sich darauf einzulassen, ab (vgl. Hypnose bei Angstzuständen). Bei einer PTBS soll Hypnose vor allem eine Neubewertung des traumatischen Erlebnisses bewirken. Der Patient kann das Ereignis in einem entspannten Zustand und aus einer gewissen Distanz betrachten und es dadurch besser verarbeiten. Zusätzlich kann Hypnose bei Anzeichen helfen, die durch ein verdrängtes traumatisches Erlebnis hervorgerufen werden. Das Trauma wird bewusst gemacht, um die Symptome verstehen und behandeln zu können. Der Therapeut gibt dem Patienten positive Glaubenssätze vor, die dieser wiederholen und verinnerlichen soll, bis sie die negativen Bilder ersetzen. Wichtig ist es bei einer Hypnosetherapie, einen erfahrenen Therapeuten mit einer entsprechenden Ausbildung zu finden (vgl. Ericksonsche Hypnotherapie).

Entspannungsmethoden als Teil einer Traumatherapie:

Das Ausüben einer Entspannungstechnik eignet sich als Therapie begleitende Maßnahme. Der Patient kann eine Methode wie das Autogene Training oder die Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen in einem Kurs erlernen und danach zuhause anwenden. Durch Entspannung verringern sich unangenehme Zustände wie innere Unruhe, Ängste, Stress und Schlafstörungen. Diese Anzeichen sind Grundlage einer inneren Angespanntheit. Da der Körper jedoch nicht gleichzeitig angespannt und entspannt sein kann, sorgt Entspannung für eine Entlastung. Auch Yoga bringt Körper und Geist in Einklang und eignet sich als Unterstützung einer Psychotherapie. Durch die Yoga-Übungen lernt der Betroffene, wieder auf seinen Körper zu hören und sich in ihm wohlzufühlen. Wichtig für eine positive Wirkung ist, dass die Übungen regelmäßig gemacht werden.

Quellen:

Familien- und Paartherapie: 

Vor allem die Posttraumatische Belastungsstörung kann auch für nahe Angehörige belastend sein. Durch emotionale Taubheit und starke Erregung des Betroffenen kann es zu Beziehungsproblemen und Gewalt in einer Beziehung kommen. Um Konflikte mit Angehörigen zu lösen, macht eine Familien- oder Paartherapie (siehe den Artikel zu Paartherapeuten) zusätzlich zur Einzeltherapie Sinn.

Traumatisiert? – Medikamentöse Behandlung direkt nach dem Vorfall vs. zur Langzeitstabilisierung

Eine Traumabehandlung mit Psychopharmaka sollte auf der Grundlage einer guten Beziehung zu einem Therapeuten stattfinden. Dieser muss über die Probleme des Patienten informiert sein. Meist werden Medikamente aus der Psychopharmaka Liste zusätzlich zu einer Psychotherapie verabreicht, wenn gewisse Symptome besonders stark sind (vgl. auch Dissoziation, Wahnvorstellungen, Agitiertheit u.a.) und „sanftere, alternative“ Behandlungsverfahrensversuche nicht wirken (siehe auch Psychokinesiologie, Baldrian, natürliche Stimmungsaufheller u.a.).

Kurz nachdem jemand traumatisiert wurde, d. h. direkt nach dem traumatischen Ereignis, verschreibt der Hausarzt oder Psychiater oft Beruhigungsmittel. Sie geben dem Betroffenen ein Gefühl von Gelassenheit und er kann sich etwas entspannen oder schlafen. So kommen Körper und Psyche erst mal etwas zur Ruhe. Allerdings sollten Beruhigungsmittel nur kurzfristig genommen werden, denn eine langfristige Einnahme kann zu Abhängigkeit führen. Während einer psychotherapeutischen Behandlung stehen Beruhigungsmittel einer Verarbeitung des Traumas und somit einer Heilung eher im Weg.

Als Alternative gelten die Antidepressiva. Diese können eine Psychotherapie unterstützen oder machen sie überhaupt erst möglich. Sie hellen die Stimmung auf und wirken Ängsten entgegen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass bei traumabedingten Symptomen und Traumafolgestörungen oft ein Ungleichgewicht im Serotoninhaushalt besteht. Serotonin ist ein Botenstoff im Gehirn. Wenn zu wenig von ihm ausgeschüttet wird, kann dies zu depressiven Anzeichen führen. Antidepressiva wie die SSRI (Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) sorgen dafür, dass der Serotoninmangel ausgeglichen wird. Schlimme Erinnerungen, Unruhe und Flashbacks nehmen ab. Allerdings dauert es zwischen zwei und vier Wochen, bis die Wirkung des Antidepressivums einsetzt.

Quellen:

Stationärer Klinikaufenthalt im Rahmen der Traumatherapie

Unterschiedliche Kliniken bieten eine stationäre Behandlung für Menschen mit Traumafolgestörungen an. Meist werden die Patienten dort zuerst stabilisiert, dann mit dem Trauma konfrontiert und zuletzt folgt eine Integration des Traumas in die eigene Lebensgeschichte und damit der Weg zurück in den Alltag. Auch EMDR wird meist angeboten.

Ein Aufenthalt in einer Klinik wird empfohlen, wenn

  • eine ambulante Traumabehandlung nicht genügt
  • weitere psychische Probleme bestehen
  • der Zustand eine ambulante Behandlung nicht zulässt
  • der Patient übers Sprechen kaum erreichbar ist
  • durch die Traumatisierung und ihre Folgen der Alltag nicht mehr bewältigt werden kann
  • Probleme in den Bereichen Wohnen, Arbeit oder Finanzen bestehen
  • das soziale Umfeld den Patienten behindert
  • bei selbstverletzendem Verhalten (siehe SVV) oder Suizidverhalten (typisch: Pulsadern aufschneiden)

Quellen:

  • psychotraumatologie-sipt.ch/zertifikation-fuer-kliniken/

Siehe auch auf dieser Website:


Quellen als Grundlage für den gesamten Text:

Ängste, Phobien, Panikattacken > Angststörungen und Angsterkrankungen