M.E.T., E.F.T., PEP und Co. – Klopftechniken als Hilfe?
Dass „Klopftechniken“ so „in“ sind, wundert manchen wenig. Denn: In manchen Fällen scheinen psychologisch-psychiatrische Phänomene wie Angst, Nervosität, Panik, Phobien und Depressionen resistent gegen herkömmliche Therapieformen wie Psychotherapie oder Psychopharmakologie zu sein. Oft wandern Betroffene von Arzt zu Arzt, aber nichts scheint zu helfen. Dann könnte es sich lohnen, die sogenannte Klopftechnik auszuprobieren, auf die Anfang der 1980er Jahre der Psychologe Dr. Roger Callahan mehr oder weniger durch Zufall stieß. Was es damit auf sich hat, lesen Sie hier:
Was verbirgt sich hinter der Klopftherapie? / Was sind Klopftechniken?
Bei der Klopftechnik handelt es sich, kurz gesagt, um zwei Verfahren:
- die Meridian-Energie-Technik (MET) nach Rainer Franke und Regina Franke und
- die Emotional Freedom Techniques (EFT) nach dem US-Amerikaner Gary Craig.
Beide Techniken werden fast synonym verwendet, obwohl sie sich in der professionellen Anwendung etwas unterscheiden.
Es handelt sich dabei um Verfahren der sogenannten energetischen Psychologie. Angenommen wird gemäß der traditionellen chinesischen Medizin, dass Meridiane den Körper durchziehen. Durch diese Meridiane fließen Energien.
Stauen sich diese Energien, wird der Mensch krank und fühlt sich unwohl. Die Klopftherapie bzw. Klopftechniken wie E.F.T. und M.E.T. wiederum suchen die entsprechenden Meridian-Punkte durch sanftes Klopfen zu stimulieren, damit die Energien wieder frei fließen können. Auf diese Weise sollen die verschiedensten gesundheitlichen Probleme unter Kontrolle gebracht werden. Dies gilt vor allem für ungute Befindlichkeiten wie Ärger, Angst, Stress, Eifersucht oder Wut (siehe auch: Eifersucht bekämpfen, Ängste bekämpfen). Klopftherapie ist deswegen gut geeignet für die Selbsttherapie, wobei es sich letztlich um ein energetisches Verfahren handelt, das der Entspannung dient. Liegen tiefere psychische Probleme wie Suchtkrankheiten oder Traumata vor, wird das Aufsuchen eines entsprechenden Therapeuten empfohlen. (stern.de)
PEP | Klopfen in der prozess- und embodimentfokussierten Psychologie
Die Meridian Energie Technik (MET) und die Emotional-Freedom-Techniques (EFT) stellte die Schulmedizin aufgrund ihrer Wirksamkeit vor Rätsel und man suchte das Phänomen der Klopftechniken zu entmystifizieren und wissenschaftlich zu erklären. Daraus wurde vom Psychiater und Psychotherapeuten Michael Bohne etwas namens PEP entwickelt, die prozess- und embodimentfokussierte Psychologie.
Was aber ist PEP?
Der Ansatzpunkt besteht darin, dass Gefühle und Körperwahrnehmung eng miteinander verbunden sind. Durch die Stimulation neuronaler Netzwerke durch Klopfen auf Akupunkturpunkten, Summen, Augenrollen und Sprechen von Affirmationen sollen sowohl die Körper- als auch die Gefühlswahrnehmung schnell und anhaltend positiv beeinflusst werden. Dadurch gilt PEP als gut integrierbar in eine Trauma-Therapie, Psychotherapie gegen Angst, Psychotherapie gegen Depressionen und Phobien.
Allerdings steht bei der prozess- und embodimentfokussierten Psychologie nicht das Klopfen alleine im Vordergrund. Vielmehr wird die Klopftherapie als unterstützende Maßnahme begriffen, die sich in den therapeutischen Gesamtprozess einfügt, zum Beispiel vor verhaltenstherapeutischen Expositionsübungen zum Auflösen von Vermeidungsverhalten, auch im Kontext von Somatisierungsstörungen.
Die energetische Psychologie und energetische Verfahren werden trotz guter Erfahrungen von Anhängern von PEP allerdings als veraltet eingestuft (dr-michael-bohne.de/was-ist-pep.html).
Die MET Klopftechnik und EFT Klopftechnik als Selbsthilfe
Klopftherapie-Techniken in Form der Meridian-Energie-Technik (M.E.T. Klopftechnik) oder in Form der Emotional Freedom Techniques (E.F.T. Klopftechnik) sind hervorragend zur Selbsthilfe geeignet. Sie soll gegen Angst, gegen Phobien und bei Panikattacken wirken und unmittelbar zur Entspannung führen (vgl. auch: Was tun bei Panikattacken).
Dabei werden bestimmte Punkte im Gesicht und im Bereich des Oberkörpers durch sanftes Klopfen mit den Fingern stimuliert. Die Stimulation dieser Punkte soll quasi sofort gegen quälende Symptome, wie sie bei Panikattacken auftreten, helfen, und gegen Ängste wirken (vgl. Angsterkrankung Symptome, Angst und Panikattacken Symptome, Angstneurose Symptome).
Ein Beispiel, wie die MET Klopftherapie nach der Meridian-Energie-Technik bzw. E.F.T. Klopftechnik nach dem Konzept der Emotional Freedom Techniques funktioniert, finden Sie hier: carstenbruns.de.
Die Erfahrungen von zahlreichen Patienten zeigen dabei, dass es hilfreich ist, zusätzlich einen Einstimmungssatz zu sprechen wie zum Beispiel: „Obwohl ich eine Depression habe, liebe ich mich so, wie ich bin.“ Dieser Einstimmungssatz kann nach Belieben abgewandelt werden.
Die Klopftechniken E.F.T. und M.E.T. haben sich dabei insbesondere gegen Ängste als wirksam erwiesen (siehe auch Erwartungsangst), die mittlerweile aufgrund verschiedener Ursachen weit verbreitet sind.
Die Meridian-Energie-Technik und die Emotional Freedom Techniques sind somit ideale Instrumente, um sich selbst abseits von chemischen Eingriffen wie Psychopharmaka (Antidepressiva, Antipsychotika) unmittelbar in konkreten Situationen Abhilfe zu schaffen. Da es im Gegensatz zu Psychopharmaka keine Nebenwirkungen gibt (vgl. nur einmal Mirtazapin Nebenwirkungen, Opipramol Nebenwirkungen, Venlafaxin Nebenwirkungen), lohnt sich ein Versuch auf alle Fälle. Frust, Ärger, Gereiztheit, Angst und Wut können im besten Fall auf diese Weise sanft weggeklopft werden. – Körper, Seele und Geist werden in ein besseres Gleichgewicht geklopft. Warum also nicht versuchen? Im Übrigen können auch körperliche Symptome wie Schmerzen und Bluthochdruck damit behandelt werden. Anhänger von MET und der EFT Klopftechnik sind davon überzeugt. Tatsache ist, dass die Klopftherapie aufgrund positiver Erfahrungen immer weiter Verbreitung findet, weil sie sich schlicht und ergreifend als wirksam erwiesen hat.