Bilderangst / Ikonophobie erläutert in der Wiki (https://de.wikipedia.org/wiki/Ikonophobie)

Bilderangst / Ikonophobie – keine psychische Störung, Angsterkrankung o.ä.

Was ist Ikonophobie?

Bei Ikonophobie (Bilderangst) handelt es sich um einen Begriff aus den Wissenschaften der Antike und der Religion. Hiermit ist gemeint, dass Bilder aus wissenschaftlicher/philosophischer Perspektive und aus religiöser Sicht abgelehnt werden. Woher diese Bilderangst genau stammt und was die Ursachen dafür sind, ist noch nicht abschließend geklärt.

Ursachen der Ikonophobie

Die abrahamitischen Religionen (Christentum, Judentum und Islam) gelten ursprünglich als bilderfeindlich. Dies geht zurück auf das Erste Gebot: „Du sollst dir kein Bildnis machen …“ Bereits in der Frühzeit des Christentums führte dies zu heftigen Auseinandersetzungen (byzantinischer Bilderstreit), wobei sich aber die Überzeugung durchsetzte, dass Bilder lediglich eine symbolischen Wert besitzen und diese selbst nicht angebetet werden. Viele Richtungen der Reformation jedoch richteten sich radikal gegen Bildnisse von Heiligen und der Trinität. Ihren extremsten Ausdruck fand diese Bilderfeindlichkeit in der Zerstörung von Heiligenbildern und Kirchenschmuck während des Bildersturms (Ikonoklasmus). Religiöse Bilder wurden demnach als Götzendienst abgelehnt.

Auch in den Wissenschaften der Antike, die die Basis der heutigen Wissenschaften bildeten, wurden Bilder als Zerrbild der Wirklichkeit abgelehnt. Diese hatte philosophische Hintergründe. Erst in der Neuzeit und mit der Erfindung des Buchdrucks gelang es den abendländischen Wissenschaften, ihre Bilderfeindlichkeit sukzessive abzulegen.

Jedoch scheint es sich bei der Ikonophobie auch um eine sehr ursprüngliche, archaische Angst zu handeln. Beispielsweise ist von einigen indigenen Völkern bekannt, dass sie sich nicht fotografieren lassen wollen, weil sie Angst davor haben, dass ihre „Seele gestohlen“ wird. Insofern ist es nicht ganz eindeutig, welche Wurzeln die Bilderangst genau hat.

Quelle:

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Ikonophobie
  • https://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/170919

Bilderangst behandeln?

Da Ikonophobie keine Angststörung ist, wie der Wortbestandteil -phobie (siehe Phobie Definition) zunächt vermuten lassen möchte, besitzt sie auch keinen Krankheitswert. Vielmehr handelt es sich dabei um ein Merkmal bestimmter Religionen und wissenschaftlicher Ansätze. Daraus wiederum resultieren bestimmte Überzeugungen, so dass Bildnisse in einem bestimmten Zusammenhang (zum Beispiel Abbildungen Gottes) abgelehnt werden. Sicherlich lässt sich diskutieren, inwiefern etwa der reformatorische Bildersturm fanatische Aspekte aufwies; jedoch beinhaltet religiöser Fanatismus nicht per se eine psychische Störung, auch wenn er solche Züge annehmen kann (zum Beispiel religiöser Wahn oder Versündigungswahn).

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