Antidepressiva Nebenwirkungen (© Stockfotos-MG / Fotolia)

Antidepressiva Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen von Antidepressiva

Antidepressiva werden nicht nur zur Behandlung von Depressionen, sondern bei einer ganzen Reihe von psychischen und psychosomatischen Störungen eingesetzt, z.B. bei Angststörungen oder chronischen Schmerzen. Wie bei allen Medikamenten können auch bei Antidepressiva Nebenwirkungen auftreten.

Der gewünschte Effekt soll sich in der Regel als stimmungsaufhellend, angstlösend und antriebssteigernd entfalten. Es gibt jedoch auch antriebsneutrale und antriebsdämpfende, sowie beruhigende Mittel, die ebenfalls stimmungsaufhellend wirken. Die Behandlung mit diesen Medikamenten gilt als besonders wirksam, wenn sie durch eine Psychotherapie begleitet wird.

Welche Substanz im Einzelfall zum Einsatz kommt, hängt von individuellen Faktoren wie Einzeldiagnose, Verträglichkeit oder Wechselwirkungen, z.B. von Alkohol und Antidepressiva oder mit anderen Stoffen ab.

Da die Kategorie ‚Antidepressiva‘ eine ganze Reihe von Medikamenten und im Einsatz befindlicher Substanzen umfasst, kann eine mögliche Nebenwirkung von Antidepressiva – insbesondere im Einzelfall – sehr unterschiedlich ausfallen.

Jedoch gilt die jüngere Generation, z.B. die Selektiven Wiederaufnahmehemmer als wesentlich nebenwirkungsärmer als ältere Antidepressiva, wie z.B. Trizyklische Antidepressiva oder Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer). Die Art der möglichen Antidepressiva Nebenwirkungen hängt also maßgeblich von der eingesetzten Substanz, deren Wirkungsweise und der Konstitution des einzelnen Patienten ab. Deshalb muss die Medikation in Absprache mit dem behandelnden Arzt individuell auf jeden Patienten abgestimmt werden.

  • de.wikipedia.org/wiki/Antidepressivum
  • netdoktor.at/therapie/antidepressiva-nebenwirkungen-6795704

Allgemeine Nebenwirkungen von Antidepressiva

Am häufigsten werden mit Antidepressiva Nebenwirkungen assoziiert, die das Herz-Kreislauf-System, das Nervensystem und die Sexualität betreffen.

Folgende Begleiterscheinungen werden häufig als Antidepressiva Nebenwirkung angesehen:

  • Schlaflosigkeit und/oder Müdigkeit
  • Erregungszustände
  • Kopfschmerzen
  • Schwindelgefühl
  • Blutdruckschwankungen
  • Vermehrtes Schwitzen
  • Magen- und Verdauungsprobleme
  • Appetitmangel oder Gewichtszunahme
  • Störung der Libido (sexuelle Funktion, Erektionsprobleme und Orgasmusschwierigkeiten)

Zudem gilt Mundtrockenheit als eine recht verbreitete Antidepressiva Nebenwirkung, vor allem bei älteren Mitteln.

Welche Nebenwirkung Antidepressiva haben, hängt vor allen Dingen von der Art / Gruppe des Mittels und des darin verwendeten Wirkstoffs ab. Viele Nebenwirkungen und Wechselwirkungen ähneln sich zwischen verschiedenen Antidepressivum-Sorten, dennoch gibt es Unterschiede, vor allen Dingen auch im Ausmaß der unerwünschten Wirkungen (© PhotoSG / Fotolia)
Welche Nebenwirkung Antidepressiva haben, hängt vor allen Dingen von der Art / Gruppe des Mittels und des darin verwendeten Wirkstoffs ab. Viele Nebenwirkungen und Wechselwirkungen ähneln sich zwischen verschiedenen Antidepressivum-Sorten, dennoch gibt es Unterschiede, vor allen Dingen auch im Ausmaß der unerwünschten Wirkungen (© PhotoSG / Fotolia)

Die Risikophasen für Antidepressiva Nebenwirkungen: Eingewöhnen und Absetzen

Die meisten Nebenwirkungen von Antidepressiva treten während der Eingewöhnungsphase und in der Absetzungsphase auf. Beide Phasen werden deswegen i.d.R. langsam und schrittweise gegangen; man spricht diesbezüglich vom ‚Einschleichen‘ und ‚Ausschleichen‘ des Medikaments.

Das Einschleichen braucht deswegen besonders intensiver Aufmerksamkeit und kompetenter Begleitung, da sich bei einer Vielzahl von Antidepressiva die volle Wirkung erst nach einigen Tagen bis Wochen konstanter Einnahmen entfaltet. So tritt die stimmungsaufhellende Wirkung meist erst nach der antriebssteigernden ein, was insbesondere bei den Selektiven Wiederaufnahmehemmern oft der Fall ist. Dies könnte sich durch plötzlich auftretende Aggressionen oder Risikohandeln bis hin zu Suizidgedanken bemerkbar machen. Das Einschleichen sollte also in enger Zusammenarbeit mit dem Arzt, in Einzelfälle auch stationär stattfinden (vgl. rezeptfreie Antidepressiva).

Das Absetzen der Medikamente kann dann problematisch werden, wenn die Ursachen der Depression oder sonstigen Störung nicht hinlänglich aufgearbeitet worden sind. Es kommt vor, dass sich die Störungssymptome während der Entwöhnungsphase teilweise oder in abgeschwächter Form wieder bemerkbar machen. In der Regel gibt sich das wieder, wenn eine stabile Basis im Umgang mit der Störung gebildet wurde.

  • news.doccheck.com/de/blog/post/1157-absetz-phaenomene-unter-antidepressiva/

Welche Arten von Antidepressiva gibt es?

Wie bereits erwähnt können die Nebenwirkungen von Antidepressiva stark variieren und hängen maßgeblich mit der Art der Substanz zusammen, die verschrieben wird.

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der verschiedenen Arten von Antidepressiva, die bei der Medikation zum Einsatz kommen und der Antidepressiva Nebenwirkungen, die möglicherweise durch deren Einnahme auftreten könnten.


Trizyklische Antidepressiva und ihre Nebenwirkungen

Die sogenannten Trizyklika tragen ihren Namen aufgrund ihrer chemischen Struktur und gehören mit zu den ältesten Stoffen, die beim Behandeln von Depressionen eingesetzt werden. Sie hemmen die Wiederaufnahme diverser Botenstoffe wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin in die Nervenzellen. Dadurch stehen diese dem Gehirn länger zur Verfügung und können der depressiven Symptomatik entgegenwirken. Sie nehmen aber auch Einfluss auf die Acetylcholin-, Histamin- und Adrenozeptoren und neigen daher zu vielfältigen Nebenwirkungen.

Zu den TZA zählt das Mittel Imipramin, das als erstes modernes Antidepressivum gilt. Es wird aufgrund seiner breit gestreuten Nebenwirkungen immer seltener verschrieben.

  • de.wikipedia.org/wiki/Imipramin
  • medikamente-per-klick.de/images/ecommerce/06/86/06867332_2011-01_de_o.pdf

Das verwandte Opipramol hingegen kommt regelmäßiger zum Einsatz, da es als beruhigend, stimmungsaufhellend sowie angst- und spannungslösend gilt und sich damit etwas von der üblichen Wirkungsweise unterscheidet. Auch hier tritt der beruhigende Effekt vor dem Einsetzen des stimmungshebenden ein.

  • de.wikipedia.org/wiki/Opipramol
  • mediherz-shop.de/images/ecommerce/04/77/04775979_2010-07_de_o.pdf

TZA im Allgemeinen gelten allerdings nicht mehr als Mittel der ersten Wahl bei der Behandlung depressiver Erkrankungen und psychischer Störungen, da sie im Vergleich zu neueren Medikamenten vermehrt Nebenwirkungen, vor allem vegetative, aufweisen können:

  • Mundtrockenheit, verstopfte Nase
  • Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen
  • Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall
  • Beeinflussung des Blutdrucks, Kreislaufstörungen
  • Verlangsamung oder Beschleunigung des Herzschlags, Herzrhythmusstörungen
  • Schlafstörungen
  • Sexuelle Störungen
  • Gewichtszunahme
  • Überdurchschnittliches Schwitzen
  • Angstgefühle in der Eingewöhnungsphase

In der Regel greift man nur noch bei schwereren oder chronischen Fällen auf diese Mittel zurück. So bei älteren Menschen oder wenn Patienten auf neuere, vegetativ verträglichere Substanzen (z.B. Selektive Wiederaufnahmehemmer) schlicht nicht ansprechen. Dann stellen sie eine echte Alternative in der medikamentösen Therapie dar.

  • de.wikipedia.org/wiki/­Trizyklisches_­Antidepressivum
  • onmeda.de/Wirkstoffgruppe/tri-+und+tetrazyklische+Antidepressiva.html

Tetrazyklische Antidepressiva und ihre Nebenwirkungen

Tetrazyklische Antidepressiva sind eine Weiterentwicklung der trizyklischen Antidepressiva, denen sie strukturell und pharmakologisch ähneln. Ihre Wirkung resultiert ebenfalls aus einer Blockade von Rezeptoren und der Hemmung der Wiederaufnahme vor allem von Noradrenalin aus dem synaptischen Spalt. Die Erhöhung des Noradrenalinspiegels im Gehirn führt zur Antriebssteigerung und wird gern bei ausgeprägter Antriebsschwäche anvisiert.

Im Vergleich zu den Trizyklika sind die Tetrazyklika zwar weniger stark wirksam, haben dafür aber auch weniger Nebenwirkungen.

  • de.wikipedia.org/wiki/­Tetrazyklisches_­Antidepressivum
  • navigator-medizin.de/depression/fremdwoerterlexikon/342-tetrazyklische-antidepressiva-tetrazyklika.html

Das Medikament Mirtazapin ist ein Vertreter dieser Kategorie, dessen Nebenwirkungen im Wesentlichen denen der Trizyklika ähneln.

  • medikamente-per-klick.de/images/ecommerce/02/26/02268965_2011-07_de_o.pdf
  • de.wikipedia.org/wiki/Mirtazapin
  • gesundheit.de/medizin/wirkstoffe/­antidepressiva/mirtazapin

Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) Nebenwirkungen

Monoaminooxidase-Hemmer blockieren die Monoaminoxidase Enzyme, die dafür zuständig sind, Monoamine wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin zu spalten. Damit tragen sie indirekt dazu bei, dass die Konzentration und Verfügbarkeit dieser Botenstoffe im Gehirn erhöht wird.

  • de.wikipedia.org/wiki/Monoaminooxidase-Hemmer

Man unterscheidet zwischen selektiven und nichtselektiven, sowie zwischen reversiblen und irreversiblen MAO-Hemmern:

► Selektive MAO-A-Hemmer

(z. B. Moclobemid) hemmen nur den Typ A der Monoaminoxidase, haben anti-depressive Wirkung und sind im Allgemeinen gut verträglich. Reversibilität besagt, dass die Wirkstoffe das Enzym nur schwach binden und es spätestens dann wieder freigeben, wenn der Körper das Medikament abgebaut hat. Relativ häufige Nebenwirkungen können sein:

  • Schlafstörungen
  • Schwindelgefühl
  • Kopfschmerzen
  • Mundtrockenheit
  • Übelkeit

Schon weitaus seltener kommen Antidepressiva Nebenwirkungen vor, wie sie auch von den Trizyklika bekannt sind. Zusätzlich kann die Haut empfindlich reagieren, z.B. mit Ausschlag oder Juckreiz. Diverse Gemütsstörungen wie Erregung, Reizbarkeit und Verwirrtheit können gelegentlich bis selten auftreten.

  • de.wikipedia.org/wiki/Moclobemid (reversibel)
  • neuraxpharm.de/fileadmin/user_upload/neuraxpharm.de/nx_medication/package-information-leaflet/GI_Moclobemid-nx_150_mg_-_199_6.pdf

► Nichtselektive MAO-Hemmer

(z. B. Tranylcypromin) hemmen sowohl Typ A als auch Typ B der Monoaminoxidase. Sie sind zwar von hoher Wirksamkeit in der Behandlung von Depressionen und Angststörungen, aber sie binden die MAO-A bzw. MAO-B dauerhaft. So muss der Körper das betroffene Enzym erst wieder neu bilden, was einige Zeit dauern kann.

Bei diesen Wirkstoffen können Wechselwirkungen mit Antidepressiva anderer Gattungen auftreten. Ein Überschuss des Serotonins könnte zum gefährlichen Serotonin-Syndrom führen. Deshalb werden beim Wechsel zwischen einem irreversiblen, nicht selektiven MAO-Hemmer und anderen Arten Antidepressiva mindestens zwei Wochen Sicherheitsabstand eingehalten.

Außerdem ist auf eine streng tyraminarme Diät zu achten, um Gesundheitsstörungen in Form von Übelkeit, Kopfschmerzen und Bluthochdruck zu verhüten.

  • de.wikipedia.org/wiki/Tranylcypromin (irreversibel)
  • fachinformation.srz.de­/pdf/aristo/­jatrosom20mg­filmtabletten.pdf

Selektive Serotonin Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) und ihre Nebenwirkungen

Was diese neue Generation der Antidepressiva von den TZA unterscheidet, steckt im Wort ‚selektiv‘: Sie blockieren ausschließlich die Wiederaufnahme des Serotonins in den synaptischen Spalt, dadurch erhöhen und stabilisieren sie den Serotoninspiegel im Gehirn. Sie binden jedoch keine anderen Botenstoffe und haben keine Auswirkung auf andere Rezeptoren. Dadurch gelten sie als die nebenwirkungsärmsten unter den als Antidepressiva bekannten Wirkstoffen. Falls trotzdem unerwünschte Symptome auftreten, so geschieht dies, im Unterschied zur gewünschten Wirkung, überwiegend nur in den ersten Tagen.

Ein Nachteil der Selektiven Serotonin Wiederaufnahmehemmer ist, dass sie langsam und erst nach einiger Zeit ihre volle Wirksamkeit entfalten. Man spricht in Zusammenhang mit der Eingewöhnungsphase von mindestens zwei Wochen oder mehr. Weil dabei die antriebssteigernde Wirkung vor der stimmungsaufhellenden zum Tragen kommt, warnen Ärzte davor, dass es beim Einschleichen zu problematischen Zuständen bis hin zu Suizidgedanken kommen könnte (siehe Selbstmord Gedanken). Beim Absetzen hingegen gelten SSRI – gerade in Reinform wie Citalopram – als relativ sicher. Dennoch erfolgt auch hier in der Regel ein langsames Ausschleichen (siehe auch Opipramol absetzen).

Eine körperliche Antidepressiva Nebenwirkung betrifft vorwiegend den Magen-Darm-Trakt:

  • Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • Kopfschmerzen (besonders bei Migräne-Patienten)

In einigen Fällen kann es auch zu Nebenwirkungen kommen wie sie mit älteren Antidepressiva assoziiert werden:

  • Mundtrockenheit, Sehprobleme, Schwitzen
  • Schlafstörungen / Antriebsmangel
  • Schwindel / Benommenheit / Herz-Kreislauf-Beschwerden
  • Zittern / Tremor / Unruhe
  • Gewichtsveränderungen

Quellen

  • de.wikipedia.org/wiki/Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
  • gesundheit.de/medizin/wirkstoffe/­antidepressiva/­citalopram
  • hennig-am.de/fileadmin/dokumente/Publikum/PDF/Gebrauchsinformationen/Citalopram_Hennig_10_mg.pdf

Selektive Serotonin-Noradrenalin Wiederaufnahme-Hemmer (SSNRI) und ihre Nebenwirkungen

Eine Abwandlung sind die Wiederaufnahmehemmer, die den Botenstoff Noradrenalin mit einschließen. Damit lässt sich eine höhere Antriebssteigerung erzielen. Das Mittel Venlafaxin, z.B. besitzt eine 30-fach größere Selektivität für Serotonin als für Noradrenalin. Duloxetin liegt bei der 10-fachen Bevorzugung. Es gibt aber auch Mittel, die beide Stoffe etwa gleich stark blockieren.

Auch hier können am Anfang der Behandlung Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu Übelkeit und Erbrechen auftreten. Manchmal wird deswegen ein Magenschutzmittel empfohlen.

Ebenso werden vermehrte Unruhe und Angstzustände berichtet. Ebenso wie Blutdruckerhöhung, Herzbeschwerden, Erregung, Schlafstörungen und Appetitminderung können. Sie gelten als Zeichen zentraler und peripherer Aktivierung.

Sucht man danach, welche Nebenwirkung Antidepressiva der Kategorie SSNRI haben, kommen in den Berichten auch Störungen der sexuellen Funktion (Orgasmusstörungen, Potenzprobleme) vor. Nicht immer ist hier jedoch klar, ob das Problem wirklich medikamentös (pharmakologisch) bedingt ist.

Im Unterschied zu den SSRI werden eventuelle Beschwerden bei einem abrupten Absetzen von SSNRI als stärker empfunden. Ein langsames Ausschleichen ist daher umso mehr ratsam.

  • de.wikipedia.org/wiki/Venlafaxin
  • onmeda.de/Wirkstoffe/Venlafaxin/nebenwirkungen-medikament-10.html
  • de.wikipedia.org/wiki/Duloxetin
  • onmeda.de/Wirkstoffe/Duloxetin/nebenwirkungen-medikament-10.html
Antidepressiva Nebenwirkung: Wichtig für eine fundierte Beratung zur Medikamentation mit Psychopharmaka ist es, dass Arzt und Apotheker über sonstige Mittel Bescheid wissen, die Sie einnehmen. Nur so können die Nebenwirkungen von Antidepressiva korrekt abgeschätzt werden und ggf. auch ein anderes, besser geeignetes Präparat gewählt werden. (© contrastwerkstatt / Fotolia)
Antidepressiva Nebenwirkung: Wichtig für eine fundierte Beratung zur Medikamentation mit Psychopharmaka ist es, dass Arzt und Apotheker über sonstige Mittel Bescheid wissen, die Sie einnehmen. Nur so können die Nebenwirkungen von Antidepressiva korrekt abgeschätzt werden und ggf. auch ein anderes, besser geeignetes Präparat gewählt werden. (© contrastwerkstatt / Fotolia)

Nebenwirkung anderer Mittel, die als Antidepressiva eingesetzt werden

Zusätzlich gibt es noch einige Alternativen, die bei der Behandlung von Depressionen und artverwandten Störungen eingesetzt werden.

► Agomelatin (Handelsname Valdoxan)

ist eine chemische Verbindung, die dem Melatonin strukturell verwandt ist. Die Nebenwirkungen unterscheiden sich nicht wesentlich von den allgemeinen Nebenwirkungen üblicher Antidepressiva. Jedoch sollte das Mittel nicht verwendet werden, wenn eine Erkrankung oder Funktionseinschränkung der Leber besteht.

  • de.wikipedia.org/wiki/Agomelatin

Trazodon

ist ein Mittel, das sich strukturell von anderen Antidepressiva unterscheidet und sich deswegen nicht in eine der oben genannten Kategorien einordnen lässt.

Es hat antidepressive, beruhigende und in tiefen Dosen schlaffördernde Eigenschaften. Außerdem wird es ‚Off-Label‘ als Schlafmittel gegen Schlafstörungen bei nicht-depressiven Patienten eingesetzt.

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem Magen-Darm-Beschwerden, Gewichtsverlust, tiefer Blutdruck und zentrale Störungen. Bei der Kombination mit anderen serotonergen Arzneimitteln besteht die Gefahr eines Serotoninsyndroms.

  • apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/Trazodon-neuraxpharm-100mg-2136407.html
  • pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Trazodon

Das Serotoninsyndrom, Schwangerschaft und andere Wechselwirkungen

► Serotonin-Syndrom:

Fast alle Antidepressiva wirken direkt oder indirekt über die Konzentration dieses wichtigen Botenstoffs im Gehirn. Daher kann es durch die Wechselwirkung verschiedener antidepressiver Arzneimittel zum sogenannten Serotonin-Syndrom kommen – ausgelöst durch eine Anhäufung des Serotonins selbst oder Serotonin-ähnlich wirkender Substanzen im Körper.

Das Syndrom äußert sich durch neuromotorische und kognitive Störungen sowie Verhaltensveränderungen. Aber auch eine Veränderungen der psychischen Verfassung, Ruhelosigkeit, rasche unwillkürliche Muskelzuckungen, gesteigerte Reflexbereitschaft, Schwitzen, Schüttelfrost und Tremor können ein Zeichen dafür sein.

Besonders bei einer kombinierten Anwendung von serotonergen Arzneistoffen (TZA, SSRI usw.) mit MAO-Hemmern muss ein erhöhtes Augenmerk auf mögliche Wechselwirkungen gelegt werden.

  • de.wikipedia.org/wiki/Serotoninsyndrom

► Antidepressiva und Schwangerschaft:

Ansonsten unterliegen Antidepressiva – wie alle anderen Medikamente – einer strengen Kontrolle bei Anwendung in der Schwangerschaft. Es ist bekannt, dass Neugeborene Entzugserscheinungen zeigen oder gar Schäden davontragen könnten.

Darum ist im Fall einer Schwangerschaft während der Behandlung mit Antidepressiva dringend der behandelnde Arzt zu konsultieren.

► Wechselwirkungen von Antidepressivum und anderen Mitteln:

Welche Nebenwirkung Antidepressiva haben können, ist noch nicht alles was man wissen muss. Auch die sogenannten Wechselwirkungen sind wichtig und können in ungünstigen Fällen beträchtlich ausfallen.

Solche Wechselwirkungen können auftreten durch die Einnahme anderer Medikamente, Alkohol und Antidepressiva, hormonelle Empfängnisverhütung etc. Insbesondere durch eine Kombination verschiedener auf das Hormonsystem wirkender Substanzen ist auf die gegenseitige Beeinflussung zu achten.

Diese sollten durch den begleitenden Arzt sorgfältig abgefragt und in die Behandlung einbezogen werden. Und dass man Alkohol und Antidepressiva besser nicht kombiniert, obliegt auch dem Verstand und der Disziplin des Patienten.

  • pharmazeutische-zeitung.de/?id=31671

Ängste, Phobien, Panikattacken > Angststörungen und Angsterkrankungen